Eine Parodontitis muss nicht zum Zahnverlust führen
Die Parodontitis (Parodontose) ist eine Infektion von Zahnfleisch und Knochen um den Zahn herum. Diese Erkrankung ist die Hauptursache für einen Zahnverlust im Erwachsenenalter. Das Tückische dabei ist, dass die Erkrankung meist keine Schmerzen verursacht. Demzufolge haben viele Menschen eine Parodontitis ohne es zu wissen. Die Ursache für eine Parodontitis ist der Biofilm, eine dünne Schicht von Bakterien, Viren und Pilzen auf dem Zahn.
Welche Alarmzeichen für eine Parodontitis gibt es?
- Das Zahnfleisch blutet schnell
- Rotes, geschwollenes, druckempfindliches Zahnfleisch
- Zahnfleisch, das nicht mehr mit dem Zahn verbunden ist
- Dauerhafter schlechter Atem oder schlechter Geschmack
- Lockere Zähne
- Veränderung der Zahnstellung
- Der Zahnersatz passt nicht mehr
Welche Faktoren erhöhen das Risiko für eine Parodontitis?
- Schlechte Mundhygiene
- Rauchen
- Genetik
- Zahnstellung, bei der eine Reinigung erschwert ist
- Schwangerschaft
- Diabetes
- Medikamente (Steroide, Antiepileptika, Krebs-Therapeutika, Blutdrucksenker, Antibabypille)
Suchen Sie einen Zahnarzt auf, wenn Sie einen Verdacht auf eine Parodontitis haben. Je früher die Erkrankung behandelt wird, desto besser ist die Prognose.
Das frühe Stadium einer Zahnfleischerkrankung nennt man Gingivitis. Bei einer Gingivitis haben Sie ein rotes, geschwollenes Zahnfleisch, welches leicht blutet. Die Gingivitis kann bei einer guten Behandlung (Professionelle Zahnreinigung) und einer exzellenten Mundhygiene ohne Folgeschäden ausheilen.
Im fortgeschrittenen Stadium spricht man von einer Parodontitis. Die chronische Parodontitis betrifft etwa 50 % der Bevölkerung ab einem Alter von 30 Jahren in Deutschland. Diese Erkrankung führt zu Zahnfleisch- und Knochenverlust, der ohne Therapie immer weiter fortschreitet. Sind das Zahnfleisch und der Knochen stark reduziert, wird der Zahn locker, bis hin zum Verlust des Zahnes.
Die aggressive Parodontitis geht mit einem sehr schnellen Verlust von Zahnfleisch und Knochen einher. Der Knochenverlust kann im ganzen Mund oder nur bei vereinzelten Zähnen auftreten.
Viele Studien zeigen eine Verbindung zwischen Parodontitis und anderen Erkrankungen im Körper, wie Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt, Frühgeburt, usw..
Es ist möglich, ohne Alarmzeichen eine Parodontitis zu haben. Deshalb ist die Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt äußerst wichtig. Die Behandlung hängt von der Art und des Stadiums der Zahnfleischerkrankung ab. Eine gute und intensive häusliche Mundhygiene ist essentiell für die erfolgreiche Behandlung.
Unser Tipp:
Parodontitis muss nicht zwingend zum Zahnverlust führen. Sie können viel selbst dazu beitragen, Ihre Zähne lange zu erhalten:
Putzen Sie sich zweimal am Tag die Zähne, reinigen Sie täglich die Zwischenräume, ernähren Sie sich ausgewogen und gesund und gehen Sie regelmäßig zu den zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen und Prophylaxesitzungen.
Falls eine Parodontitis bei Ihnen diagnostiziert wurde, ist eine Behandlung in einer spezialisierten Praxis von Vorteil.